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Turn- und Sportfest in Leipzig von 1954 bis 1987

Von 1954 bis 1987 versammelten sich insgesamt acht Mal die sportbegeisterten Massen in Leipzig, um der Partei und der Welt die Großartigkeit des Arbeiter- und Bauernstaates vor Augen zu führen. Das erste Deutsche Turn- und Sportfest fand noch auf der Festwiese neben dem geplanten Zentralstadion, im Stadion des Friedens und im Bruno-Plache-Stadion statt. 1956 wählte man das gerade neu eröffnete Leipziger Zentralstadium zur Veranstaltungsstätte. Hier fanden dann, wie bei allen folgenden Festen, die Hauptveranstaltungen statt. Eine als sportliche Propagandaveranstaltung groß aufgezogenen Sportschau, oft ein Fußball-Länderspiel, eine internationale Leichtathletik-Veranstaltung sowie eine prächtige Abschlussveranstaltung. In kürzester Zeit entwickelten sich die Sportfeste zu einem gigantischen Ereignis mit Hunderttausenden Teilnehmern. Die Mischung aus politischer Propaganda-Show, Volksfest und Sportgroßveranstaltung wurde für viele zu einem unvergesslichen Erlebnis. Seit 1977 wurden zeitgleich die Kinder- und Jugendspartakiaden in fast allen Kreis- und Bezirksstädten der DDR durchgeführt, die Leipziger Spartakiade trug dabei jeweils zentralen Charakter.

  • 1954 (18.– 22. August): I. Deutsches Turn- und Sportfest
  • 1956 (2.– 5. August): II. Deutsches Turn- und Sportfest
  • 1959 (13.– 16. August): III. Deutsches Turn- und Sportfest
  • 1963 (1.– 4. August): IV. Deutsches Turn- und Sportfest
  • 1969 (24.– 27. Juli): V. Turn- und Sportfest der DDR
  • 1977 (25.– 31. Juli): VI. Turn- und Sportfest der DDR und VI. Kinder- und Jugendspartakiade
  • 1983 (25.– 31. Juli): VII. Turn- und Sportfest der DDR und IX. Kinder- und Jugendspartakiade
  • 1987 (27. Juli – 2. August): VIII. Turn- und Sportfest der DDR und XI. Kinder- und Jugendspartakiade

Seit 1990 gibt es wieder gesamtdeutsche Turnfeste, Leipzig war 2002 Gastgeberstadt.

Ein Aushängeschild waren die Turn- und Sportfeste

Achtmal fanden in der DDR Turn- und Sportfeste statt. Immer in Leipzig. Das erste 1954 und das letzte 1987. Und jedes Mal rückten Zehntausende an, um den Massensport zu feiern. Sportphilosoph Volker Kaiser stellt fest: "Mit diesen Turnfesten will sich die Gesellschaft mit ihrer Wertestruktur darstellen, will sich auch die politische Klasse einer Gesellschaft darstellen. Sie benutzt dabei die Masse als Symbol der Macht."               Dabei ging es immer feierlich und großartig zu. Da wurden Eide an entzündeten Flammen geschworen, und Fanfaren gespielt. Und die Partei- und Staatsführung war auch dabei. Erich Honecker bei seiner Eröffnungsrede 1977: "Eine bedeutsame Stunde im Leben unserer sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik ist gekommen. Heute eröffnen wir nach drei Jahren Vorbereitung das bisher größte nationale Sportfest der Deutschen Demokratischen Republik."

Sportschauen waren beliebt

Höhepunkte eines jeden Sportfestes waren die Sportschauen. Im landesweit größten Stadion marschierten vor den fast 100.000 Zuschauern nacheinander die mehr als zehn Übungsverbände auf den grünen Rasen. Dort formten sie dann aus tausendfach synchron ausgeführten Bewegungen geometrische Figuren oder bewegte Bilder.           Allein bei der Übung der Frauen turnten fast 2.000 mit. 3.000 hatten jeweils ein Jahr zuvor begonnen, die Übung einzustudieren. Verlockend waren die Privilegien für die Aktiven: bezahlte Freistellungen von der Arbeit, kostenlose Sportausrüstung, für Soldaten und Sportstudenten gab es Frei statt Wehrübungen und Klausuren. So wurde Leipzig für viele der sportlich Ambitionierten auch zum Erlebnispark mit diesem guten Gefühl einer großen Gemeinschaft.



Diskrepanz zwischen Mangel und bunter Heiterkeit

Der Staat ließ sich die Sportfeste Unsummen kosten. Zu viel, angesichts der täglichen Mangelwirtschaft im Land. Die riesige Diskrepanz zwischen Zerfall der Stadt an sich und dem Riesenaufwand, wie späte Sportfeste inszeniert wurden, war 1987 für jeden merkbar und stieß auf Kritik. Um also Störungen im sorgfältig geplanten Sportfestablauf auszuschließen, machte sich die Staatssicherheit die Arbeit, alle Aktiven, und das waren beim letzten Sportfest immerhin 72.000 zu überprüfen. Besonders sorgfältig ging man dabei bei den Teilnehmern der Osttribüne zu Werke. Denn ein falsch gesetztes Fähnchen oder Winkelement im Schriftzug einer Losung fiel in jedem Falle auf.             Einstige SED-Funktionäre und Stasi-Spitzel führen maßgeblich Regie bei dem bedeutendsten Breitensportspektakel des Jahres. Das Turn- und Sportfest 1987 in Leipzig sollte das letzte seiner Art sein. Zwei Jahre später gingen von Leipzig ganze andere Signale aus.


Briefmarke anläßlich des V. Turn- und Sportfestes der DDR:






Briefmarke zum 5. Turn- und Sportfest in Leipzig der DDR 1969




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