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Die Kinder- und Jugendspartakiaden waren ein fester Begriff in der DDR. Fast jedes Mädchen und jeder Junge, aber auch die Eltern und auch die im Sport tätigen Haupt- und Ehrenamtlichen kannten die Spartakiadebewegung, die staatsrechtlich im Jugendgesetz verankert war. Das Ziel war, die Einbeziehung einer breiten Masse von Mädchen und Jungen in ein regelmäßiges Sporttreiben. Und die Findung der geeigneten jungen Sportlerinnen und Sportler für den Leistungssport. Die meisten jungen Sporttreibenden waren auch irgendwie auf einer Austragungsebene der Spartakiaden beteiligt. Im Jahr 1965 kamen erstmals die Kinder- und Jugendspartakiaden zur Durchführung. So gab es in diesem Jahr die Kreis- und Bezirksspartakiaden, folgend 1966 die zentrale Spartakiade. Generell standen die Kreis-Kinder- und Jugendspartakiaden jährlich im Wettkampfprogramm. Und zwar in den Wintersportarten im Februar (meistens in Kreisen mit entsprechenden Bedingungen) und im Juni in den Sommersportarten. Eine Teilnahmeberechtigung besaßen junge Sportlerinnen und Sportler im Alter von 6 bis 18 Jahren. Zuvor konnten sich die Besten bei den Vorwettkämpfen - den Spartakiaden in Sportgemeinschaften des DTSB und in Schulsportgemeinschaften sowie bei Bereichsspartakiaden für eine Teilnahme auf Kreisebene ihren Startplatz erkämpfen.

Teilnehmer an Sommer-Kreisspartakiaden (Auswahl):

  • 1965: 321.000, davon 202.000 Kinder, 119.000 Jugendliche
  • 1970: 544.000, 353.000 191.000
  • 1975: 846.000, 561.000 285.000
  • 1980: 940.000 622.000 318.000
  • 1985: 988.000 656.000 332.000
  • 1989: 520.000 240.000 280.000

Jeweils im Wechsel mit den DDR-Spartakiaden fanden alle zwei Jahre die Bezirks- Kinder- und Jugendspartakiaden statt. Sie dienten der Ermittlung der besten Kinder und Jugendlichen in den Winter- und Sommersportarten. Das Alter war in der Regel 10 bis 18 Jahre. Die Austragung war in den Monaten Februar und Juli. Hier starteten die Sieger der Kreisspartakiaden sowie Aktive, die bestimmte Normen erfüllt bzw. sich über Kreisgruppenwettkämpfe (besonders in Sportspielen) qualifiziert hatten.

Teilnehmer Sommer-Bezirksspartakiaden (Auswahl):

  • 1965: 50.300, davon 24.200 Kinder, 26.100 Jugendliche
  • 1971: 73.900 42.700 31.200
  • 1976: 98.000 63.000 35.000
  • 1982: 99.500 60.200 39.300
  • 1988: 97.000 57.000 40.000

Höhepunkte aller Spartakiadewettkämpfe stellten die Kinder- und Jugendspartakiaden der DDR dar. Sie verkörperten die Leistungsschau des sportlichen Nachwuchses.          Hier erhielten die Allerbesten eine Startberechtigung, wenn sie bestimmte allgemeine Leistungsnormative nachweisen konnten. In jeweils fünf Winter- bzw. 19 Sommersportarten wurde gestartet. Im Austragungsjahr der Turn- und Sportfeste der DDR in den Jahren 1977, 1983 und 1987 gab es eine gemeinsame Austragung in Leipzig, außer die Wassersportarten, diese fanden in Berlin statt. Den Auftakt zu den Spartakiaden (Kreis und Bezirk) bildeten Eröffnungsveranstaltungen in Anlehnung an das olympische Zeremoniell. Zum Abschluß erfolgte die Ehrung der besten Sportgemeinschaften, Kreis- bzw. Bezirksorganisationen. Bei den Spartakiaden erhielten die Sieger, Zweit- und Drittplatzierte Medaillen sowie Urkunden. Die Vorbereitung und Durchführung der Kinder- und Jugendspartakiaden lag in den Händen der jeweiligen Spartakiadekomitees und ihren Organisationsbüros. Alle Kinder- und Jugendspartakiaden - insgesamt als Spartakiadebewegung bezeichnet. Diese waren ein bewährter gesamtgesellschaftlicher Prozeß mit dem Ziel, den Kinder- und Jugendsport umfassend zu entwickeln und damit einen bedeutsamen Beitrag zur allseitigen Bildung und Erziehung der Mädchen und Jungen zu leisten.

Spartakiaden werden immer mehr zum Politikum

Die Spartakiaden waren, zusammen mit den Kreis-, Bezirks- und DDR-Meisterschaften sowie dem Pionierpokal, die wichtigsten sportlichen Wettbewerbe im Kinder- und Jugendbereich in der DDR. Es fanden Vorwettkämpfe, Kreisspartakiaden, alle zwei Jahre Bezirksspartakiaden und die zentralen Spartakiadewettkämpfe statt.

Allerdings hatte die Spartakiade, die sich mehr und mehr zu einer politischen Schauveranstaltung entwickelte, auch den Nachteil, daß sie teilweise sogar zum Hemmschuh wurde. Da sich die Sportclubs ebenfalls darauf vorbereiten mußten, ihre Sportler möglichst gut zu präsentieren. Dies passte jedoch nicht immer in deren individuelle Trainingsplanung, die in der Regel auf die internationalen Saisonhöhepunkte ausgelegt war und da störten derartige Wettkämpfe eher als, daß sie halfen. Hinzu kam eine zumindest im Spitzenbereich nicht zuletzt dadurch bedingte Leistungsdichte, die wiederum zu einer zunehmenden Rivalität führte. Alles in allem gerieten die Wettkämpfe immer mehr in den Hintergrund, die Spartakiaden wurden immer mehr zum Politikum.

Zahlreiche Spitzensportler gewannen erste Medaillen bei Spartakiaden

Fast alle späteren Olympiasieger und Weltmeister der DDR gingen aus der Spartakiadebewegung hervor.

von Dr. Ulrich Wille Sektorenleiter Kinder- und Jugendsport im Bundesvorstand des DTSB




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