FDJ hieß in der DDR Freie Deutsche Jugend. Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ist ein sozialistischer Jugendverband. In der DDR war sie die einzige staatlich anerkannte und geförderte Jugendorganisation. Die FDJ wird als einheitliche deutsche Massenorganisation der Jugend der DDR bezeichnet. Sie war als bedeutende Massenorganisation Teil eines parallelen Erziehungssystems zur Schule. Sie wurde aus den antifaschistischen Jugendausschüssen in Paris gegründet. Ihr erster Vorsitzender war Erich Honecker. Am 25.04.1957 wurde sie zur sozialistischen Jugendorganisation der DDR erklärt und setzte somit die Traditionen der Arbeiterjugendbewegungen fort. Ab dem Jahr 1952 war sie die Massenorganisation der SED, daß heißt die SED hatte ab sofort die alleinige Verfügungsgewalt über die FDJ. Immer wieder wurde die FDJ als Kampfreserve der SED bezeichnet. Wer in die FDJ kam, mußte wohl oder übel für den sozialistischen Staat arbeiten, denn die SED stellte für den Staat sozialistisch geschulten Führungsnachwuchs für Partei, Staat, Wirtschaft, Polizei und Militär. Der Hauptauftrag der Organisation lag in der Erziehungsarbeit, das heißt alle Pioniere sollten zum Sozialismus erzogen werden. Damit erzog man die Kinder zum Marxismus - Leninismus. Auch vertrat die FDJ die Politik der SED. Die eigenständigen Erziehungsvorstellungen der FDJ waren nicht ausführbar, denn sie standen voll und ganz unter dem Kommando des Politbüros. Somit kam es zu Auseinandersetzungen, denn die Jugend wollte mit Politik in den seltensten Fällen etwas zu tun haben. Die SED wollte wie oben genannt alle zu kleinen Sozialisten erziehen. Die FDJ wurde somit zum Zwang für die Jugendlichen. Die FDJ beteiligte sich an Kinder- und Jugendspartakiaden, organisierte Singklubs und verwaltete einen großen Teil der Ferien- und Urlaubszeit von Schülern, Lehrlingen und Studenten. Bei den eben genannten Spartakiaden war es Ziel Talente zu fördern und die Mitglieder aller Bewegungen zusammenzuführen. Wenn man auch viel schlechtes über die Pionierorganisationen hört, so haben sie unter der Leitung der FDJ viele auch große Sachen vollbracht, zum Beispiel den Aufbau des Eisenhüttenkombinats Ost, den Bau der Talsperre des Friedens (SOSA), den Bau der Wasserleitung der Maxhütte oder den Bau des Erdölverarbeitungswerkes Schwedt. Die Patenschaft mit der NVA, der nationalen Volksarmee war sie sehr wichtig, denn sie stellten ja immer wieder besonders gute Soldaten. Um in diese Organisation aufgenommen zu werden mußte man ein Mitglied in einer der Grundorganisationen (Jungpionier / Thälmannpionier) gewesen sein. Das höchste Organ war das Parlament, welches von der SED geleitet wurde. Im Auftrag der Sozialistischen Einheitspartei leitete die FDJ die Thälmannpioniere. Die FDJ war Mitglied im Weltbund der Demokratischen Jugend (WBD) und im Internationalen Studentenbund (ISB). Ihr Organ war die tägliche Zeitung “Junge Welt”. Die FDJ-Kleidung war eine blaue Bluse / Hemd, das „Blauhemd“, mit einem Sonnenemblem auf dem linken Ärmel. Der Gruß der FDJler war „Freundschaft“. Der Mitgliedsbeitrag betrug zwischen 0,30 Mark bis 5,00 Mark im Monat. Symbole der FDJ:
Die Mitgliedschaft der FDJ: Ab dem 14. Lebensjahr wurden die Jugendlichen auf entsprechenden Antrag in die FDJ aufgenommen. Die Mitgliedschaft war laut Statut freiwillig. Aber Nichtmitglieder hatten erhebliche Nachteile bei der Zulassung zu weiterführenden Schulen, sowie bei der Studien- und Berufswahl zu befürchten und waren zudem starkem Druck durch linientreue Lehrkräfte ausgesetzt, der Organisation beizutreten.
Zentralrat der FDJ Das höchste Organ der FDJ war der Zentralrat der FDJ in Berlin Unter den Linden (jetzt Sitz des Hauptstadtstudios des ZDF). Er bestand aus etwa 120 bis 130 Mitgliedern, die vom Parlament der FDJ gewählt wurden. Das eigentliche Exekutivorgan war das wiederum vom Zentralrat gewählte Sekretariat, das aus 13 Sekretären bestand und vom Ersten Sekretär geleitet wurde. Der Vorsitzende der Pionierorganisation war zugleich einer der Sekretäre im FDJ-Zentralrat. Erste Sekretäre des Zentralrates der FDJ waren u. a. Erich Honecker, Günther Jahn und Egon Krenz. Letzter und zum Zeitpunkt der Wende amtierender 1. Sekretär war Eberhard Aurich. Zahlreiche spätere SED-Funktionäre wie zum Beispiel Paul Verner, Erich Honecker, Egon Krenz, Wolfgang Herger, Joachim Herrmann, Hans Modrow und Wolfgang Berghofer begannen ihre Karriere in der FDJ. Im Apparat des Zentralrates waren etwa 400 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt. Eines der bekanntesten Lieder der FDJ: „Bau auf, bau auf“ 1. Jugend, erwach, erhebe dich jetzt, die grausame Nacht hat ein End. 2. Allüberall der Hammer ertönt, die werkende Hand zu uns spricht: Text & Musik: Reinhold Limberg Wer sich das FDJ-Lied mal anhören möchte kann das bei YouTube machen. Internetpräsenz seit März 2007 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||